1 - Bilder aus dem All [ID:5519]
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Dieser Audiobeitrag wird von der Universität Erlangen-Nürnberg präsentiert.

Ein warmen Applaus für Sie, Professor Wilms ist Professor für Astronomie und Astrophysik

an der Sternwarte Bamberg. Wie ich gelernt habe, ist das zeitgleich das Astronomische

Institut der Uni Erlangen Nürnberg. Ja, forschen, Herr Professor Wilms, das klingt irgendwie so

nach Labor, nach vielen Versuchen, nach Mikroskop, aber in der Astronomie ist es eigentlich oft auch

ganz anders, denn schwarze Löcher zum Beispiel, die haben Sie vielleicht schon gehört, den Namen,

die sind ja nicht greifbar, oft sind sie eigentlich auch gar nicht zu sehen, aber trotzdem haben die

Forscher sie vor gut 50 Jahren entdeckt. Ist die Astronomie so eine Art Bilderforschung?

Also Astronomie ist, wie ich jetzt auch im Vortrag zeigen werde, sicherlich eine Forschung,

die sehr stark mit Bildern arbeitet. Wir können als Astronomen einfach, wir müssen alle Informationen,

die wir bekommen aus dem Licht, das wir aus dem Universum erhalten, rausholen. Der Grund dafür

ist einfach der, dass wir eben die einzige Naturwissenschaft sind, die keine Experimente

macht. Wir können nur passiv beobachten, aber trotzdem ist es so, dass wir eine sehr,

sehr ästhetische Naturwissenschaft auch sind, die eben aus Bildern unheimlich viel über das

Universum und unsere Position im Universum lernen kann. Hier sehen wir schon ein wunderschönes Bild.

Ich würde jetzt mal sagen, ja, könnte ich mir vorstellen, dass es bei mir im Wohnzimmer hängt.

Ich habe aber keine Ahnung, was es ist und was man jetzt mit naturwissenschaftlichen Augen daraus

ablesen kann. Gut, das hier ist tatsächlich eine künstlerische Illustration. Das ist das einzige

Bild, das rein aus der Immigration entsprungen ist. Wir sehen hier einen Stern, der von dem Material

auf ein schwarzes Loch überströmt. Das sind zwei Objekte, die sehr nahe aneinander sind. Material

fließt hier also rüber, kommt auf eine Scheibe auf, fällt dann in diese Scheibe langsam nach

innen und heizt sich dabei aus. Dabei entsteht Röntgenstrahlung, die wir dann mit Satelliten

beobachten können. Gleichzeitig wird ein Teil des Materials hier ausgestoßen. Auch das ist was,

was wir im Radiobereich tatsächlich beobachten können. Für uns sieht das Ganze als ein reiner

Punkt aus. Ich werde Ihnen nachher manche solche Punkte zeigen, aber aus den Informationen, die wir

eben erhalten können, bekommen wir dieses sehr große, schöne Bild zu sehen. Woher kommen die Bilder?

Sie schießen die ja nicht selber, sondern sie bestellen die. Wir schießen die insofern nicht

selbst, als dass ein Großteil der Aufnahmen, die wir machen, eben mit sehr großen internationalen

Instrumenten gemacht werden muss. Das bedeutet, wir stehen da in Konkurrenz in der Astronomie

untereinander. Wir benutzen Teleskope auf dem Boden, Teleskope im Weltraum, schreiben für die

Anträge. Wenn die dann positiv bewilligt werden, dann bekommen wir die Daten und haben dann ein

Jahr Zeit, diese Informationen dann auszuwerten. Das heißt, Sie bestellen zum Beispiel ein Bild bei

der NASA? Wir schreiben einen Antrag an die NASA, der dann begutachtet wird und letztendlich wird

dann die Beobachtung durchgeführt. Welches Bild haben Sie zuletzt bestellt? Bestellt, aber noch

nicht bekommen, waren Beobachtungen von so einem System wie dem hier mit einem deutlich stärkeren

Wind außenrum. Sie sehen hier einen Wind von einem Stern, um fest zu, um zu untersuchen, wie

die Strahlung dieses schwarzen Lochs hier mit diesem Wind tatsächlich wechselwirkt. Da werde

ich in sechs Wochen wissen, ob das was geworden ist oder nicht. Dann wünsche ich Ihnen allen hier

im Audimax jetzt viel Spaß mit dem Vortrag Bilder aus dem Aal mit Professor Wilms. Sie haben das Wort.

Dankeschön. Ich möchte mich hier auch nochmal ganz herzlich bedanken für Ihr Interesse. Wir

haben gerade schon angesprochen, dass wir in der Astronomie sehr viele Bilder angucken und hier ist

eine Karikatur von Abszuse Goose, die zeigt, wie vielleicht Sie ein einfaches Bild der Natur sehen.

Wenn ein Physiker oder ein Astrophysiker dieses Bild anguckt, dann sieht das Ganze so aus. Sie

erkennen hier also, dass wir nicht nur allein leicht die Natur sehen, sondern, dass wir hier

überall versuchen, die Natur mit vielen Formeln zu beschreiben und die physikalischen Prozesse,

die da stattfinden, auch beobachten wollen. Und was ich jetzt versuchen möchte im Laufe der nächsten

20 Minuten, ist Ihnen an einigen Beispielen aus dem Universum zu zeigen, wie wir als Astrophysiker

diese Bilder sehen und interpretieren und Ihnen auch zu zeigen, dass wir aus wunderschönen Bildern

tatsächlich auch sehr viel Physik lernen können und lernen können, wie Sterne sich zum Beispiel

entwickeln, wie sich ganze Milchstraßen entwickeln. Anfangen möchte ich aber in unserer nächsten

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:28:20 Min

Aufnahmedatum

2015-10-24

Hochgeladen am

2015-11-02 16:01:49

Sprache

de-DE

Die Astronomie kann, anders als andere Naturwissenschaften, mit den Objekten ihres Interesses nicht experimentieren. Astronomen sind so rein auf das von diesen Quellen ausgesandte Licht angewiesen, um Objekte im Universum zu verstehen. Anhand astronomischer Bilder zeigt Prof. Jörn Wilms, wie Astronomen Bilder in „Astrophysik“ verwandeln und so die Physik des Universums verstehen.

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